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Zusammenfassung
- das Zeugnis der Bibel zeigt, dass alle Menschen, gut oder böse, unter Gottes Herrschaft sind; seine Fürsorge besteht darin, für das Wohl und Sicherheit aller Geschöpfe zu sorgen.
- der Nutzen, welche wir von dieser Kenntnis ziehen:
- Dankbarkeit im Wohlstand (Sekt. 7)
- Geduld in Anfechtung (Sekt. 8)
- Freiheit von Sorge über die Zukunft (Sekt. 10 bis 11)
Text
Durch solche Verheißungen und Beispiele gestärkt, wird der Diener Gottes auch der Zeugnisse gedenken, welche lehren, daß unter Gottes Macht alle Menschen stehen, ob nun ihr Herz uns günstig gestimmt werden soll oder ihre Bosheit in Schranken gebracht werden muß, damit sie nicht Schaden tue. Denn es ist der Herr, der uns Gnade gibt, nicht nur bei denen, die uns wohlgesinnt sind, sondern auch „in den Augen der Ägypter“ (Ex. 3,21); die Frechheit unserer Feinde aber weiß er auf mancherlei Weise zu brechen. Zuweilen nimmt er ihnen den Verstand, damit sie nichts Kluges und Besonnenes unternehmen können. So sendet er den Satan, um zur Täuschung des Ahab den Mund aller Propheten mit Lüge zu erfüllen (1. Kön. 22,22). Oder er führt den Rehabeam durch den Rat der Jungen in die Irre, damit er durch seine Torheit der Herrschaft verlustig ginge (1. Kön. 12,10.15). Manchmal läßt er ihnen den Verstand, versetzt sie aber derart in Schrecken und Betäubung, daß sie nicht mehr wollen oder vollbringen, was sie sich vorgenommen haben. Mitunter auch gestattet er ihnen zu versuchen, was ihnen Lust und Wut eingegeben haben, und hemmt dann doch zur rechten Zeit ihr Ungestüm, läßt sie nicht zum Ziele führen, was sie geplant! So machte er den Rat des Ahitophel, der dem David hätte verderblich werden können, vor der Zeit zunichte (2. Sam. 17,7.14). So ist es seine Sorge, alle Geschöpfe den Seinen zugut und zum Heil zu leiten, und wir sehen, wie selbst der Teufel ohne seine Erlaubnis (permissio) oder Anordnung nicht wagte, den Hiob zu versuchen (Hiob 1,12).
Wer das erkennt, bei dem wird sich notwendig herzliche Dankbarkeit bei glücklichem Erfolg, Geduld im Leiden und eine unglaubliche Gewissheit für die Zukunft einstellen. Er wird alles, was glücklich und nach seines Herzens Wunsch ihm gelingt, Gott allein zuschreiben, ob er nun seine Wohltätigkeit durch den Dienst von Menschen erfahren hat oder ob ihm von den leblosen Geschöpfen Hilfe zuteil wurde. Er wird sich in seinem Herzen sagen: Es ist gewiss der Herr, der mir ihre Seele zugeneigt und sie mir zugeführt hat, damit sie an mir zu Werkzeugen seiner Freundlichkeit würden! Er wird bei reicher Ernte denken: der Herr ist es, der den Himmel „erhört“ hat, damit der Himmel die Erde „erhöre“ und diese wieder ihre Sprösslinge (vgl. Hos. 2,23ff.). So wird er auch in anderen Dingen nicht zweifeln, daß alles nur durch des Herrn Segen gedeiht – und, durch soviel Ursachen ermuntert, wird er nicht undankbar sein können!
Tags: Vorsehung