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Zusammenfassung
- Das Wirken des Geistes erwies sich schon durch das Schweben über dem Chaos (1. Mos 1:2) und durch das Schmücken des Universums mit Ordnung und Schönheit
- Der Geist wirkt mit Gott Vater in der Aussendung der Propheten
- nicht nur von der Bibel, sondern von unserer persönlichen Erfahrung der Gottesfurcht lernen wir von dem mannigfaltigen Wirken des Heiligen Geistes
- die Ursache des Wesen, des Lebens und des Wachstums alles Erschaffenen
- der Urheber der Wiedergeburt zu einem Leben ohne Schuld, durch die Kraft des Heiligen Geistes
- der Spender der Weisheit und der Sprache
- der Ursprung der Rechtfertigung, Kraft, Heiligung, Wahrheit , Gnade und allem Guten – durch ihn können wir in Gottes Gemeinschaft gelangen und es geniessen
- daher teilt der Heilige Geist die Macht Gottes und wohnt in Gott
Text
Der Erweis der Gottheit des Geistes muß nun aus den gleichen Quellen geführt werden.
Ohne alle Dunkelheit ist das Zeugnis des Mose in der Schöpfungsgeschichte: der Geist habe über dem Abgrund oder dem ungestalteten Stoff geschwebt (Gen. 1,2). Dadurch zeigt er, daß nicht nur die Schönheit der Welt, wie man sie jetzt erblickt, durch die Kraft des Geistes ihren Bestand hat, sondern daß der Geist bereits, ehe all diese Zier aufkam, die ungeordnete Masse erhalten hat. Keinerlei Ausflüchte gestattet auch der Ausspruch bei Jesaja: „Und nun sendet mich der Herr, Herr und sein Geist“ (Jes. 48,16); denn er teilt damit die höchste Befehlsgewalt bei der Sendung der Propheten auch dem Geiste zu, woraus seine göttliche Majestät hervorleuchtet. Aber der beste Beweis kommt doch, wie ich bereits sagte, aus vertrauter Erfahrung. Denn hoch über alle Kreatur ist erhaben, was ihm die Schrift beilegt und was wir selbst in sicherer Erfahrung der Frömmigkeit lernen. Denn er ist überall gegenwärtig und erhält, nährt und belebt alle Dinge im Himmel und auf Erden. Schon dadurch wird er der Zahl der Geschöpfe entnommen, daß ihn keinerlei Grenzen umschließen. Aber daß er seine Kraft in alles ergießt und dadurch allen Dingen Wesen, Leben und Bewegung verleiht, das ist offenkundig göttlich. Und wenn weiterhin die Wiedergeburt zu unvergänglichem Leben höher und viel erhabener ist als alles gegenwärtige Wachsen und Werden, wie muß man dann über den Geist urteilen, aus dessen Kraft solches Leben hervorgeht? Denn daß er selbst nicht durch Übertragung, sondern durch seine eigene Kraft der Urheber der Wiedergeburt ist, das lehrt die Schrift an vielen Stellen. Er ist aber nicht allein der Urheber der Wiedergeburt, sondern auch der Begründer künftiger Unsterblichkeit. Es werden also dem Geist genau wie dem Sohn alle Wirksamkeiten der Gottheit, und zwar besonders die ganz eigentümlichen, zugeschrieben. Wenn doch der Geist die Tiefen des Gottes erforscht, der unter den Geschöpfen keinen Ratgeber hat (1. Kor. 2,10.16), wenn er Weisheit und Redefähigkeit darreicht (1. Kor. 12,10), wo doch der Herr dem Mose sagt, das sei ausschließlich sein Werk (Ex. 4,11), dann gelangen wir durch ihn derart zur Gemeinschaft mit Gott, daß wir seine Kraft als lebendigmachende an uns erfahren. Unsere Rechtfertigung ist sein Werk, von ihm kommt Kraft, Heiligung, Wahrheit, Gnade und was man nur Gutes erdenken kann. Denn es ist ein Geist, von dem alle Gaben kommen. Besonders ist hier der Satz des Paulus erwähnenswert: Wie mannigfaltig auch die Gaben sind, wie vielfältig und verschieden sie verteilt sind, „es ist ein Geist“ (1. Kor. 12,4). Damit stellt er fest, daß der Geist nicht etwa bloß der Anfang und die Quelle, sondern wirklich der Urheber ist. Das drückt er noch klarer kurz danach so aus: „Dies alles aber wirket derselbe eine Geist und teilt einem jeglichen seines zu, nach dem er will.“ (1. Kor. 12,11). Wäre der Geist nicht eine Seinsweise in Gott, so würde ihm sicherlich in keiner Weise Wahl und Wille zugeschrieben. Deshalb mißt also Paulus dem Geist mit voller Klarheit göttliche Macht bei und zeigt, daß er als eigene Wesenheit (hvpostatice) in Gott wohne.
Tags: Dreieinigkeit, Heiliger Geist