Posts Tagged ‘Christus’

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Zusammenfassung

  1. obwohl manche nicht offensichtlich dem „Wort“ die Göttlichkeit ab-anerkennen, so stehlen sie doch verdeckt seine Ewigkeit,  in dem sie behaupten, dass er mit dem Universum einen Anfang hatte
  2. im Gegenteil, das Wort, dass jenseits aller Zeit in Gott gezeugt ist, war seit Ewigkeit bei Gott, daher sind sowohl seine Ewigkeit, wie auch seine wahre Natur und seine Göttlichkeit bewiesen

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Hier fangen nun einige Hunde an zu kläffen: sie können zwar dem Worte nicht vor aller Öffentlichkeit seine Gottheit bestreiten, aber deshalb versuchen sie, ihm heimlich seine Ewigkeit zu rauben. Sie sagen nämlich, das Wort habe erst da seinen Anfang genommen, als Gott bei der Schöpfung der Welt seinen heiligen Mund auftat! Aber, wenn sie das sagen, so dichten sie in ihrer Unbedachtsamkeit Gott eine Veränderung seines Wesens an. Denn die Namen, die Gott hinsichtlich seines äußeren Werkes zukommen, sind ihm zwar erst seit dem Bestehen dieses seines Werks beigelegt, wie z. B. der Name „Schöpfer Himmels und der Erden“. Aber die Frömmigkeit anerkennt keinen Namen, der etwa bedeuten könnte, es sei Gott in sich selbst etwas zugefügt. Wollte man da von etwas neu Hinzukom­mendem reden, so machte dem das Wort des Jakobus ein Ende: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis“ (Jak. 1,17). Deshalb ist nichts unerträglicher, als wenn man dem Worte, das doch von Ewigkeit her Gott selber war und später der Schöpfer der Welt wurde, einen Anfang andichten will! Aber dann kommen sie zu der spitzfindigen Idee: wenn Mose bei der Schöpfungsgeschichte sage, damals habe Gott geredet, so deute er doch damit selber an, daß vorher in Gott kein Wort gewesen sei. Das ist ein ganz besonders albernes Geschwätz! Denn wenn etwas zu einer bestimmten Zeit geoffenbart wird, so ist doch daraus nicht zu folgern, es sei vorher noch nicht dagewesen! Ich schließe ganz anders: wenn in jenem Augenblick, da Gott sprach: „Es werde Licht“, die Kraft des Wortes hervorbrach und sich äußerte, dann muß es selbst schon lange vorher da­gewesen sein! Wenn einer fragt: „Wie lange denn?“, so wird er keinen Anfang finden. Denn er selbst bestimmt keinerlei festen Zeitraum, wenn er sagt: „Und nun verkläre du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe denn die Welt war“ (Joh. 17,5). Auch das hat ja Johannes erwähnt: Denn er sagt: bevor er zur Weltschöpfung übergeht, das Wort sei „ im Anfang „ bei Gott gewesen (Joh. 1,1). Wir stellen also wiederum fest, daß das Wort vor Anbeginn der Zeit vom Va­ter gezeugt worden ist und dann je und je bei ihm gewohnt hat. Dadurch wird dann seine Ewigkeit, sein wirkliches Sein und seine Gottheit bewiesen.

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Zusammenfassung

  1. das „Wort“, dass so im Alten wie auch im Neuen Testament bezeichnet wird, ist nicht ein blosser Begriff oder Metapher, sondern weist auf die ewige Weisheit, die in Gott wohnt, und die Quelle aller Prophezeiungen hin
  2. unveränderlich, das Wort ist und bleibt ewiglich vereint mit Gott, denn es ist Gott selbst

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Bevor wir jedoch weitergehen, muß erstens die Gottheit des Sohnes und des Geistes bewiesen und zweitens der Unterschied zwischen ihnen gezeigt werden.

Wenn nun die Schrift vom „Worte“ Gottes redet, so wäre das gewiß ganz widersinnig, wenn dieses „Wort“ bloß ein flüchtiger, leerer Laut wäre, der in die Luft ausgesandt würde und nun außer Gott selber seinen Lauf nähme. Von dieser Art waren die Offenbarungssprüche, die den Vätern zuteil wurden, und alle Prophetien. Nein, das „Wort“ bezeichnet die Weisheit, die bei Gott wohnt und aus der alle Offenbarungssprüche und Prophetien stammen. Denn nach dem Zeugnis des Petrus (1. Petr. 1,11) haben die alten Propheten nicht weniger aus dem Geiste Christi heraus geredet als die Apostel und diejenigen, die nach ihnen die himm­lische Lehre verwalteten. Da aber dazumal Christus noch gar nicht ans Licht getreten war, so ergibt sich notwendig, daß das „Wort“ von Ewigkeit her vom Vater geboren ist. Und wenn der Geist, dessen Werkzeuge die Propheten waren, der Geist des Wortes war, so ist daraus unzweifelhaft zu schließen, daß dieses Wort wahrer Gott war. Das lehrt auch Mose in der Schöpfungsgeschichte völlig klar: denn da stellt er fest, daß das Wort Mittel der Schöpfung war. Weshalb sollte er anders immer wieder berichtet haben, daß Gott bei der Schöpfung der einzelnen Werke sprach: „Es werde …“, wenn er nicht zeigen wollte, daß Gottes unausforschliche Herrlichkeit in seinem Bilde erstrahlte? Vorwitzige Schwätzer behaupten hier natürlich gleich, „Wort“ hieße soviel wie Befehl oder Auftrag. Aber die Apostel sind doch bessere Ausleger, und sie verkünden, daß durch den Sohn die Welt geschaffen worden sei und daß er alles trage mit seinem mächtigen Wort (Hebr. 1,2). Hier sehen wir also, daß „Wort“ den Wink und Befehl des Sohnes bedeutet, der selbst das ewige und wesentliche Wort des Vaters ist. Verständige und bescheidene Leute finden auch den Ausspruch des Salomo nicht dunkel, in dem er zeigt, wie die Weisheit von Gott in Ewigkeit geboren und bei der Schöpfung aller Dinge wie auch in allen Werken Gottes waltet (Jesus Sirach 24,14). Es wäre töricht und lästerlich, nur einen vorübergehenden Wink Gottes anzunehmen; denn Gott wollte damals seinen festen und ewigen Ratschluß, ja noch Verborgeneres offenbaren. Darauf bezieht sich auch das Wort Christi: „Mein Vater und ich wirken bis auf diesen Tag“ (Joh. 5,17; nicht Luthertext). Denn da zeigt er, daß er selbst seit Anbeginn der Welt mit dem Vater zusammen kräftig am Werke gewesen ist, und macht so deutlicher, was Mose kürzer angedeutet hatte. Gott hat also — so müssen wir folgern — so geredet, daß das Wort seinen Anteil am Werke hatte und auf diese Weise das Wirken beiden gemeinsam war. Bei weitem am klarsten stellt das Johannes fest, wenn er das Wort, das im Anfang als Gott bei Gott war, zugleich mit dem Vater als Ursprung aller Dinge uns vorstellt (Joh. 1,3). Denn so mißt er dem Worte ein festes und bleibendes Wesen bei, schreibt ihm aber auch etwas ihm Eigentümliches zu und zeigt dann auch mit größter Durchsichtigkeit, wieso denn Gott in seinem Reden der Schöpfer der Welt gewesen ist. Wie also alle von Gott ausgegangenen Offenbarungen mit Recht die Ehrenbezeichnung „Gottes Wort“ tragen, so muß auch dieses aus Gottes Wesen kommende Wort selber den höchsten Platz erhalten, nämlich denjenigen des Quells aller Offen­barung, weil es, keinem Wechsel unterworfen, immerfort als ein und dasselbe bei Gott bleibt und selbst Gott ist!

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