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Zusammenfassung
- Glaube an Gott heisst, dass er EIN Wesen hat, welche drei Personen oder Hypostasen hat
- Gebrauch des Begriffes „Gott“
- wenn ohne Präzisierung gebraucht, bezeichnet es alle drei Personen
- jedoch vorzüglich den Vater, als Anfang und Quelle, dabei verringert man nicht die Gottheit des Sohnes und des Heiligen Geistes
- die Bezeichnungen „Vater, „Sohn“ und „Heiliger Geist“ weisen auf die gegenseitige Beziehung der Personen hin
- daher ist die ganze Wesensart Gottes geistlich und umfasst Vater, Sohn und Heiliger Geist
Text
Also mögen nun diejenigen, die nüchternen Herzens und mit dem Maß des Glaubens zufrieden sein möchten, kurz merken, was nützlich ist zu wissen. Nämlich, wenn wir bekennen, an den einen Gott zu glauben, so versteht man unter „Gott“ das eine und einfache Wesen, in dem wir drei Personen oder Hypostasen begreifen. Wird Gottes Name ohne nähere Bestimmung gebraucht, so ist nicht weniger der Sohn und der Geist als der Vater gemeint. Tritt neben den Vater der Sohn, so ist das Verhältnis (relatio) zu beachten, und so unterscheiden wir zwischen den Personen. Nun aber stehen die Eigenheiten (proprietates) der Personen untereinander in einer gewissen Ordnung, so daß der Vater Anfang und Ursprung ist. Wo also der Vater und der Sohn oder auch der Geist zusammen genannt werden, da wird der Name „Gott“ in besonderer Weise dem Vater beigelegt. Dadurch wird die Einheit des Wesens beibehalten und die Ordnung bewahrt; aber dies nimmt doch der Gottheit des Sohnes und des Geistes nichts. Und da, wie wir oben gesehen haben, die Apostel behaupten, daß der Sohn Gottes der gewesen sei, den die Propheten als „den Herrn“ bezeugt haben, so muß man gewiß notwendig immer wieder zur Einheit des Wesens zurückkommen. Deshalb ist es für uns ein verabscheuungswürdiger Frevel, wenn man sagt, der Sohn sei ein vom Vater verschiedener Gott. Denn der einfache Name „Gott“ läßt keinerlei Verhältnisbestimmung zu, man kann auch nicht sagen, daß Gott im Verhältnis zu sich selber das oder das sei. Daß der Name „der Herr“ (Jehovah), wenn er nicht näher bezeichnet ist, auch Christus zukommt, leuchtet auch aus dem Pauluswort ein: ,,Deshalb habe ich den Herrn dreimal gebeten“ — denn nachdem er Christi Antwort berichtet hat: „Laß dir an meiner Gnade genügen“, setzt er gleich hinzu: „… daß die Kraft Christi bei mir wohne …“ (2. Kor. 12,9). Da ist ja ganz klar der Name „Herr“ für „Jehovah“ gesetzt, und so wäre es leichtsinnig und kindisch, ihn auf die Person des Mittlers zu beschränken; denn es handelt sich um eine Rede ohne jeden Gedanken an ein (innergöttliches) Verhältnis (absolute); ein Vergleich zwischen dem Vater und dem Sohne findet also nicht statt. Und aus der Gewohnheit der Griechen wissen wir auch, daß die Apostel zuweilen den Namen „Kyrios“ (Herr) für „Jehovah“ setzten. Um nicht von weither ein Beispiel zu holen: Wenn Paulus zum „Herrn“ betete, so geschah das in demselben Sinne, wie Petrus die Joelstelle anführt: „Wer den Namen des Herrn anruft, der wird gerettet werden“ (Apg. 2,16; Joel 3,5). Wo dieser Name („Herr“) in besonderer Weise dem Sohne allein beigelegt wird, da hat es damit eine andere Bewandtnis, wie an anderer Stelle gezeigt werden soll. Jetzt wollen wir nur festhalten: Paulus fügt, nachdem er zu Gott ohne nähere Bestimmung gebetet hat, sogleich Christi Namen an.
So nennt Christus Gott auch ganz „Geist“ (Joh. 4,24). Denn es steht nichts dagegen, daß das ganze Wesen Gottes geistlich sei — da doch in ihm Vater, Sohn und Geist begriffen werden. Dies wird auch durch die Schrift bestätigt; denn wie wir Gott hier „Geist“ nennen hören, so hören wir auch, wie vom Geiste, da und sofern er ja eine „Person“ (Hypostase) des ganzen Wesens ist, gesagt wird, er sei Gottes Geist und komme von Gott.
Themen: Dreieinigkeit