1. Johannesbrief 5:19-21
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19 Wir wissen, dass wir von Gott sind, und die ganze Welt liegt im Argen.
20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist, und hat uns einen Sinn gegeben, dass wir erkennen den Wahrhaftigen, und sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gottes und das ewige Leben
21 Kindlein, hütet euch von den Abgöttern. Amen.
V.19 Wir wissen, dass wir von Gott sind…
- Nun folgt die Mahnung, dass sich die Kinder Gottes vor der Sünde hüten und die Angriffe Satans zurückschlagen sollen.
- Der wahre Glaube der Gnade Gottes ist gemeint, nicht nur eine wahrscheinliche Vermutung, denn „wir wissen“.
- Wenn wir von Gott geboren sind, müssen wir uns mühe geben, da wir, von der Welt geschieden, durch die Heiligkeit des Lebens beweisen, dass wir nicht vergebens Christ sind.
- Diese Erinnerung ist für alle sehr notwendig, denn überall sind Verlockungen.
- Wir widerstehen den Verlockung, denn wir wissen, dass die Berufung wertvoller ist, als alle Hindernisse der Welt
- Man muss sich erinnert, dass
- die Welt ist verdorben
- unsere Berufung kommt von Gott
- Mit Welt versteht man das ganze menschliche Geschlecht
- „Im Argen liegen“ bedeutet unter der Herrschaft Satan zu sein
- Da es eine Feindschaft zwischen Gott und der Welt gibt, ist nur eine logische Konsequenz, dass auch die Christen und die Welt in einem gestörten Verhältnis leben.
- Da das Verderben auf die gesamte Natur erstreckt, so müssen die Gläubigen nach Selbstverleugnung streben.
- Da es Gott ist, der uns beruft, wird er uns auch gegen Angriffe der Welt und des Satans schützen
V.20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist…
- Der Apostel ermutigt zum beharrlichen Widerstand, weil man unter Gottes Führung streitet und der Geist uns leitet
- Warum so sicher? Weil Gott sich in Christus so offenbart hat, dass es keinen Grund zur Unsicherheit mehr gibt.
- Wenn der Glaube nicht fest in Gott gegründet ist, so werden wir niemals im Kampf bestehen
- Durch die Wohltat Christi haben wir eine sichere Kenntnis des wahren Gott.
- „Wahrhaft“ gebraucht man hier im Gegensatz zu erdichtet
- Siehe Johannesevangelium 17:3 „Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen„.
- Christus hat unsere Sinne zur Erkenntnis Gottes erleuchtet, weil er das Bild des unsichtbaren Gottes ist, alleiniger Dolmetscher des Vaters, Führer zum Leben.
- Da er das Licht und die Wahrheit ist, so sind alle Behauptungen, die dem widersprechen (Christus als Prophet, Erzengel, Erstgeborener der Menschen, Morallehrer, erleuchteter Lehrer, vorbildlicher Mensch etc.), reine Erfindungen der Menschen.
- Dass er uns einen Sinn gegeben hat, auf dass wir ihn erkennen, bedeutet nicht nur, dass wir durch die Lehre des Evangeliums nicht nur den wahren Gott erkannt habe, oder dass wir durch seinen Geist erleuchtet wurden, sondern auch, dass wir in Christus den im Fleisch geoffenbarten Gott haben (Kol. 2:9).
- In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit, und in ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis
- Vor der Ankunft Christi gab es schon Kenntnis über Gott, doch Christus offenbart ihn reichlicher und deutlicher.
- Das Erkennen Christi in seiner Herrlichkeit ist aber nur den Auserwählten vorenthalten.
- Alle Menschen leuchtet das Evangelium, aber nicht alle können sehen, denn Satan hat vielen die Sicht verschlossen.
- Christus hat den Seinen dies Licht des Evangeliums angezündet und es kann nicht ausgelöscht werden.
Und sind in dem Wahrhaftigen…
- Die Erkenntnis ist wirksam, weil wir durch sie in Christus eingepflanzt sind und mit Gott vereinigt werden.
- Wir sind in Gott durch Christus
Dieser ist der wahrhaftige Gott…
- Diese Bibelstelle bezeugt auf sehr direkte Weise die Gottheit Christi und wurde daher von den Arianer und liberalen Gruppen aller Epochen als Erfindung späterer Christen gehalten.
- Arianer sind Anhänger des Arius, eines Ältesten in Alexandria (Ägypten) zu Anfang des 4. Jahrhunderts, welcher Christus als ein Geschöpf, eine Art Halbgott, aber nicht als wahrhaftiger Gott ansah. Heutige Arianer sind vorallem liberale Christen, protestantisch wie katholisch, sowie Zeugen Jehovas und andere Gruppierungen
- Man kann diese Stelle nicht auf Gott Vater beziehen, weil er schon vorher von der Gottheit bezeugt hat, aber auf Christus passt es vortrefflich
- Da uns Christus zur vollen Gottheit (d.h. Gott in seiner Dreieinigkeit) leitet, fügt der Apostel nun hinzu, dass Christus selbst jener Gott sei, denn er hat das ewige Leben.
- Wo wir Christus haben, da geniessen wir den wahren und ewigen Gott, weil er nicht anderswo zu suchen ist.
- Wir werden dem ewigen Leben teilhaftig, denn was im Vater verborgen ist, wird in Christus angeboten.
- Ursprung des Lebens ist der Vater, der Quell aber, aus dem wir schöpfen können, ist Christus.
V.21 Hütet euch vor den Abgöttern…
- Das Evangelium zeigt uns nicht nur Christus, sondern es hilft uns auch, falsche Lehren zu erkennen.
- Der Apostel warnt uns nicht nur vor dem Götzendienst, sondern auch vor Bilderverehrung.
- Die Bilder, obwohl sie eine fromme Absicht haben, führen doch zum Aberglauben, weil das Fleisch schwach ist.
- Calvin kritisiert die katholische Kirche, weil Bilder und Statuen in Kirchen und gottesdienstlicher Verehrung gutheissen: man stellt Gott als alten Mann dar, oder man macht sich Bilder vom Himmel etc.
- Bei der geistlichen Gottesverehrung müssen wir achten, jede Versuchung von fleischlichem Aberglauben von uns fernzuhalten.