1. Johannesbrief 2:24-29

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

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24 Was ihr nun gehöret habt von Anfang, das bleibe bei euch. So bei euch bleibet, was ihr von Anfang gehöret habt, so werdet ihr auch bei dem Sohn und Vater bleiben.
25 Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: Das ewige Leben.
26 Solches habe ich euch geschrieben von denen, die euch verführen.
27 Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibet bei euch, und dürfet nicht, daß euch jemand lehre, sondern wie euch die Salbung allerlei lehret, so ist’s wahr, und ist keine Lüge; und wie sie euch gelehret hat, so bleibet bei demselbigen.
28 Und nun, Kindlein, bleibet bei ihm, auf daß, wenn er offenbaret wird, daß wir Freudigkeit haben und nicht zuschanden werden vor ihm in seiner Zukunft.
29 So ihr wisset, daß er gerecht ist, so erkennet auch, daß, wer recht tut, der ist von ihm geboren.

V.24 Was ihr nun gehöret habt…

    1. Nach der vorhergehenden Lehre, schiebt er wieder einen Teil der Ermahnung. Damit diese wirksam wird, verweist er auf die Früchte, die man durch Gehorsam gewinnen kann
    2. Er mahnt sie zur Beständigkeit im Glauben, d.h. eine kritische Vorsicht gegen jedliche neue Strömungen
    3. Johannes meint mit „von Anfang“ das reine Evangelium, welches seine Leser schon gehört haben und bezieht sich nicht auf das Alter der Lehre
    4. Beständigkeit ohne Wahrheit ist Torheit. Beständigkeit ist nur dann eine Tugend, wenn man einmal den Grund seines Glaubens auf den Wort Gottes (der Bibel) aufgebaut hat
    5. Bei vielen Andersgläubigen wirkt gerade diese Beständigkeit gegen sie, indem sie sich gegenüber dem Evangelium verschliessen, weil sie von Kindheit an etwas anderes gelehrt wurden
    6. So verweisen vorallem Katholiken auf das Alter ihrer Kirche, doch ist das Alter kein Garant für Wahrheit, die nur in der Heiligen Schrift über 2000 Jahre immer gleich blieb

      So bei euch bleibet…

        1. Die „Frucht der Beharrlichkeit“ ist, dass diejenigen in Gott bleiben, in welchen die Wahrheit Gottes bleibt: Das ist das Hauptanliegen der ganzen „Lehre der Frömmigkeit“
        2. Bildung, Wissenschaft und Kultur sind leer und sinnlos, wenn wir nicht fest in Gott, dem Vater durch Christus verankert sind
        3. Das Ziel der Orthodoxie (d.h. der wahren Lehre über Gott) ist, uns mit Gott zu verbinden und wir das gelehrt werden was wir brauchen, um Gott so geniessen wie er ist
        4. Das wahre Glück des Menschen ist, wenn Gott in uns wohnt, d.h. wenn Gottes Wort in uns lebt. Anders als zu Calvins Zeiten muss man sich hier hüten, darunter ein pantheistisches Gottesbewusstsein zu verstehen
        5. Die Erkenntnis Christi ist nicht nur der Anfang des seeligen Lebens (d.h. Christus als Vorbild), sondern er ist auch der Vollender jenes Lebens (d.h. seine tagtägliche aktive Arbeit an uns, bis wir ihn in Ewigkeit wiedersehen)
        6. Da die Lehre von „Christus als dem Vollender unseres Glaubens“ für viele zu einfach aussieht, suchen die Menschen immer nach etwas anderem

          V.26 Solches habe ich euch geschrieben…

            1. Der Apostel ermahnt sie ihre Einsicht und Urteilskraft, die der Geist führen wird, zu gebrauchen
            2. Johannes, sowie allgemein jeder Pastor, tut seine Pflicht in der Ermahnung der Christen, dennoch muss jeder einzelne Christ auch die Begabung der Einsicht durch den Hl. Geist gebrauchen
            3. Das fängt bereits damit an, dass wenn der Geist innerlich nicht zu uns spricht, jede noch so gute Predigt oder Ermahnung unbeachtet bleibt
            4. Die Aufgabe eines guten Hirten/Pastors ist es nicht nur die Gemeinde zu sammen zu halten, sondern sie auch vorIrrlehren zu warnen oder anders gesagt; was nützt es das reine Evangelium zu predigen und vor den Verführungen Satans einfach die Augen zu verschliessen?
            5. Calvin hält Christus für die ‚empfangene Salbung‘ (V.27)

              Und bedürft nicht, dass euch jemand lehre…

                1. Obwohl seine Leser ein gewisse Kenntnis haben, so werden sie doch niemals aufhören Christi Schüler zu sein
                2. Charismatiker (zur Zeit Calvin hiessen sie Schwärmer) missbrauchen diese Stelle, um ihre Predigten, welche sich ausschliesslich auf Gottes Wort (niedergeschriebene Bibel) stützen sollte, mit scheinbar „eingebenen Offenbarungen“ des Geistes zu vermischen
                3. Der Apostel will aber sagen, dass seine Leser, durch den Geist gelehrt, schon wussten was er ihnen zu sagen hatte. Die Absicht dabei ist, seiner Lehre mehr Gewicht zu geben, da sie eine innerliche Bestätigung des Geistes hervorruft
                4. Da sich aber die Einsicht nach „dem Masse des Glaubens“ richtet und niemand vollkommen ist, folgt daraus, dass ein jeder noch Fortschritte im Glauben machen kann
                5. Auch wenn wir gewisse Glaubensinhalte bereits erkannt haben, so gibt die Ermahung und Ermutigung derselben Inhalte doch Festigkeit im Glauben
                6. Johannes verweist auf das ‚innere Zeugnis‘ des Hl. Geistes, der als Einzigster Lehren beurteilen und bekräfitgen kann. Dieser „innere Zeuge“ gibt uns die Gewissheit: Es ist Gott selbst der da redet. Und diese Tatsache beantwortet auch die Frage: „Warum bist du dir so sicher, dass die Bibel wirklich Gottes Wort ist?“
                7. Da der Glaube auf Gott schauen muss, so muss auch Gott sein eigener Zeuge sein. Nur so können wissen, dass das was wir in der Bibel gelesen und gehört haben, wirklich aus seinem eigenen Munde kommt. An dieser Stelle muss noch gesagt werden, dass dieses „innere Zeugnis“ nicht durch das Zeugnis einer Kirche (röm.-kath. Kirche) oder das Zeugnis irgend eines heute lebenden Apostels/Profetens /o. dgl. nicht ersetzt werden kann
                8. „wie euch die Salbung lehrt, so ist’s wahr“ Der Hl. Geist ist das Siegel welches die Wahrheit Gottes besiegelt, das heisst „authentifiziert“
                9. „und ist keine Lüge“ bedeutet, dass der Hl. Geist unsere Urteilskraft und Unterscheidungsgabe leitet und wir dadruch die Lüge erkennen können

                  Wie sie euch gelehrt hat, so bleibet bei demselbigen…

                    1. Solange wir bei der Offenbarung (Hl. Schrift) bleiben, bleiben wir auch im Geist, der uns zu Christus führt
                    2. Er ermahnt sie an der „reinen Erknenntnis“ Christi festzuhalten und Gott auf keinem anderen Weg Gott suchen zu suchen
                    3. Der einzige Zweck des Geistes ist es, uns Christus zu zeigen
                    4. Die wahre Erkenntnis Christi lässt niemanden kalt, sondern löst heilige Freude und Glückseligkeit in uns aus, denn wir erwarten mit Spannung unseren Erretter und Erlöser, Jesus Christus
                    5. Diese Freude ist lebenswichtig, damit wir den täglichen Angriffen standhalten können
                    6. Das Charakteristische an dieser Freude ist, dass wir die Gegenwart Christi furchtlos erleben
                    7. Solche, die „willentlich“ sündigen, können nur dadurch Frieden finden indem sie Gott vergessen
                    8. Das ist die Sicherheit des Atheisten, die ihn stumpf macht: Er schrickt vor der Sünde nicht zurück und fürchtet auch nicht den Tod
                    9. In ihren Gedanken fliehen sie vor dem Richterstuhl Christi
                    10. Die Gerechten aber finden Frieden im Anblick Christi und erwarten freudig seine Wiederkunft

                      V.29. So ihr wisset, dass er gerecht ist…

                        1. Der Apostel wechselt wieder im gewöhnlichen Muster zwischen Lehre und Ermahnung
                        2. Der Glaube muss mit einem heiligen und reinen Leben verbunden sein
                        3. Wenn wir wiedergeboren werden, dann geschieht dies zur Ähnlichkeit Christi, d.h. nur der ist von Christus geboren, der auch recht lebt
                          This entry was posted on Dienstag, August 14th, 2007 at 20:59 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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