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Zusammenfassung

  1. die ersten drei Evangelisten, kritisiert von einigen für ihren einfachen Schreibstil, schrieben doch von himmlischen Geheimnissen, die das menschliche Fassungsvermögen überschreiten
  2. dies ist stimmt besonders für das Evangelium des Apostels Johannes; man kann es auch von den Schriften des Paulus und des Petrus sagen
  3. diese Autoren, zum grössten Teils einfache und ungebildete Männer, begannen plötzlich von himmlischen Realitäten zu schreiben – ein Beweis für die Unterweisung durch den Heiligen Geist

Text

 Wie sicher ist nun vollends die Wahrheit des Neuen Testaments begründet! In schlichter und unscheinbarer Redeweise erzählen die drei (ersten) Evangelisten die Geschichte (Jesu). Manche hochmütigen Leute verdrießt diese Einfachheit, weil sie nämlich auf die Hauptstücke der Lehre nicht achthaben — denn aus diesen wäre leicht zu erkennen, daß die Evangelisten von himmlischen Geheimnissen reden und daß dies Reden über alle Vernunft geht. Wer auch nur einen Tropfen edler Scham in sich trägt, der wird erröten, wenn er das erste Kapitel des Lukasevangeliums gelesen hat. Und nun erst die Reden Jesu, deren Hauptinhalt die drei (ersten) Evan­gelisten wiedergeben! Sie erheben diese Schriften leicht über alle Geringschätzung! Dann redet Johannes mit erhabener Donnerstimme; er muß uns ja geradezu zum Gehorsam des Glaubens bringen — oder aber er wirft den Starrsinn des Widerstrebenden stärker als mit Blitzesgewalt darnieder! Es sollen doch all die nase­weisen Richter herkommen, deren höchstes Vergnügen es ist, die Ehrfurcht vor der Schrift sich und anderen aus dem Herzen zu reißen! Sie sollen das Johannesevangelium lesen: da werden sie, ob sie wollen oder nicht, tausend Sprüche finden, welche sie aus ihrer Trägheit aufreißen, ja ihrem Gewissen ein Brandmal ein­drücken, um ihrem Gelächter ein Ende zu machen! Ebenso verhält es sich mit Paulus und Petrus. Mögen viele Menschen für ihre Schriften blind sein, so wirkt doch darin die himmlische Majestät selber und hält alle Leser gebunden und gefangen! Allein dies Eine erhebt ihre Lehre hinlänglich über alle Welt, daß Matthäus, zuvor an sein Zollhaus gebunden, und Petrus und Johannes, zuvor in ihren Fischerbooten beschäftigt, lauter völlig ungelehrte Leute waren und in der Menschen Schule nichts erfahren hatten, das sie anderen hätten weitergeben können. Paulus aber, der aus einem erklärten Feinde, ja aus einem wütenden und blut­dürstigen Verfolger zu einem neuen Menschen bekehrt wurde, der zeigt sich in plötz­licher und unerwarteter Veränderung auf einmal von himmlischem Befehl getrieben, die Lehre zu vertreten, die er zuvor bekämpft hatte! Mögen jene Hunde leugnen, daß der Heilige Geist auf die Apostel gekommen sei, mögen sie der Geschichte gar die Glaubwürdigkeit absprechen — die Sache selbst verkündet laut genug, daß Men­schen, die zuvor im Volke gering und verachtet waren und nun plötzlich über die himmlischen Geheimnisse so großartig zu reden anfingen, vom Heiligen Geist gelehrt sein mußten!

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This entry was posted on Donnerstag, Oktober 29th, 2009 at 10:53 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 08, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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