Podcast: Play in new window | Download (Duration: 2:31 — 591.2KB)
Zusammenfassung
- Lasst uns an Gottes Werken freuen, die uns doch überall begegnen und lasst uns darüber nachdenken in frommer Gesinnung, obwohl sie nicht die Hauptbeweise unseres Glaubens sind.
- über 1. Mose 1-2 und dem Hexaemeron von Basilius und Ambrosius kann man folgendes zusammenfassend sagen:
- Gott erschuf die Himmel und die Erde aus dem Nichts, und in wunderbarer Abfolgen bevölkerte er die Erde mit verschiedenen Lebewesen, jedes an seinem Platz, und, obwohl sie jetzt von der Sünde befleckt sind, ist doch jede Gattung fähig, sich fortzupflanzen, bis zum Jüngsten Tag.
- von Zeit zu Zeit erneuert er einige und durch sein Geschenk der Vermehrung wird der Fortbestand der Spezie sichergestellt in einem Universum, dass so reichhaltig ausgestattet ist.
- der Mensch, zum Schluss, ist das hervorragendste Werk der Schöpfung
Text
Unterdessen aber wollen wir doch nicht versäumen, in diesem herrlichen Schauhause (theatrum) aus Gottes offenbaren und uns entgegentretenden Werken fromme Erquickung zu schöpfen! Denn es ist, wie wir schon sagten, zwar nicht der höchste, aber doch nach der Ordnung der Natur der erste Erweis des Glaubens, wenn wir, wohin wir auch die Augen lenken, alles, was uns begegnet, als Gottes Werk ansehen und zugleich mit frommer Erwägung überlegen, zu welchem Zweck es Gott geschaffen habe. Um also mit rechtem Glauben zu erfassen, was wir von Gott wissen sollen, müssen wir vor allem die Geschichte von der Schöpfung der Welt festhalten, wie sie uns Mose kurz berichtet und wie sie dann fromme Männer wie besonders Basilius und Ambrosius genauer beleuchtet haben. Daraus lernen wir dann, daß Gott mit der Kraft seines Wortes und seines Geistes Himmel und Erde aus nichts geschaffen, danach allerlei Tiere und auch leblose Wesen hervorgebracht, die unendliche Vielgestaltigkeit der Dinge in wundersamer Ordnung unterschieden, jedem Geschlecht sein Wesen eingesenkt, seinen Dienst zugewiesen und seinen Ort und seine Wohnstatt geschenkt hat, und daß er, da alles der Verderbnis (corruptio) unterworfen ist, doch Vorsorge getroffen hat, damit alle Arten bis zum Jüngsten Tage unversehrt bleiben! So erhält er — hören wir weiter — die eine Art auf geheimnisvolle Weise und läßt zu Zeiten neue Lebenskraft gewissermaßen in sie überströmen, und anderen hat er wieder die Kraft der Fortpflanzung gegeben, damit mit dem Ende des einzelnen nicht die Gattung aussterbe! Deshalb hat er Himmel und Erde mit der denkbar größten Fülle, Verschiedenheit und Schönheit aller Dinge ausgestattet und wie ein weites und herrliches Haus, mit erlesenstem und wundersamstem Gerät versehen und ausgerüstet, herrlich geschmückt. Schließlich hat er — so lernen wir — den Menschen gebildet, ihn mit so köstlicher Zier, so vielen und so herrlichen Gaben ausgezeichnet und aus ihm auf solche Weise das Meisterstück unter seinen Werken gemacht! Aber ich habe hier nicht vor, die Schöpfung der Welt zu erzählen, und so mag es genügen, dies wenige im Vorbeigehen erwähnt zu haben. Besser ist es, wie ich schon hervorhob, wenn die Leser sich aus Mose und den anderen, welche die Weltschöpfung getreulich und eingehend überliefert haben, eine genauere Kenntnis zu verschaffen suchen.
Themen: Schöpfung
Leave a reply