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Zusammenfassung

  1. Engel sollten uns zu Gott führen und nicht uns von Ihm entfernen
  2. Die Heilige Schrift widerspricht der Auffassung Platons, dass wir Zugang zu Gott durch die Verehrung der Engel erlangen.

Text

Alles, was man vom Dienste der Engel sagen kann, muß also dem Zweck dienen, daß aller Vertrauenslosigkeit ein Ende gemacht und unsere Hoffnung auf Gott ge­festigt werde. Dieser Schutz ist uns deshalb von Gott bereitet, daß wir uns von der Zahl der Feinde nicht schrecken lassen, als ob sie ihm zu stark wären, — sondern viel­mehr zu jenem Ausspruch des Elisa unsere Zuflucht nehmen: Es sind mehr für uns denn gegen uns (2. Kön. 6,16; nicht wörtlich). Wie widersinnig wäre es nun, wenn wir uns durch die Engel von Gott abbringen ließen, die doch dazu verordnet sind, uns zu bezeugen, wie gar nahe seine Hilfe ist! Dann freilich bringen sie uns von Gott ab, wenn sie uns nicht auf geradem Wege dahin leiten, daß wir ihn als einzigen Helfer ansehen, anrufen und preisen, wenn wir sie nicht als seine Hände be­trachten, die sich zu keinem Werke regen ohne seinen Befehl, wenn sie uns nicht bei dem einen Mittler Christus halten, daß wir ganz und gar von ihm abhängen, in ihm bleiben, zu ihm uns wenden und in ihm unser volles Genüge haben! Denn was uns in dem Gesicht des Jakob (Gen. 28,12) beschrieben wird, das müssen wir ganz fest zu Herzen nehmen: daß die Engel zu den Menschen auf Erden herabsteigen und von den Menschen wiederum zum Himmel hinauf — auf der „Leiter“, auf wel­cher der Herr der Heerscharen obenan sitzt! Da wird deutlich: einzig durch Christi Eintreten (intercessio) für uns kommt jener Dienst der Engel an uns zustande, wie er es ja selbst ausspricht: „Von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren auf des Menschen Sohn“ (Joh. 1,51). So ruft auch der Knecht Abrahams, der der Hut des Engels befohlen war, nicht etwa diesen um Beistand an, sondern er bringt im Vertrauen auf jene Verheißung sein Gebet vor den Herrn und bittet ihn, seine Barmherzigkeit gegen Abraham zu er­weisen (Gen. 24,7). Denn Gott macht die Engel nicht zu Dienern seiner Macht und Güte, um seine Ehre mit ihnen zu teilen, und ebenso verheißt er uns nicht seine Hilfe durch ihren Dienst, damit wir etwa unser Vertrauen zwischen ihm und den Engeln teilten! Deshalb wollen wir nichts mit jener platonischen Weisheit zu tun haben, die uns anweist, den Zugang zu Gott durch Vermittlung der Engel zu suchen und ihnen Verehrung zu erweisen, damit sie uns Gott geneigter machen! (Platon, Epinomis; Kratylos). Diese Philosophie haben abergläubische und vorwitzige Leute von An­fang an in unsere Religion hineinzubringen versucht und tun es noch heute mit Beharrlichkeit!

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This entry was posted on Montag, Januar 4th, 2010 at 01:00 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 14, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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