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Zusammenfassung

  1. sie teilen die göttliche Wesensart zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist auf, gegen unsere Lehre und das klare Zeugnis der Bibel, dass die Einheit Gottes lehrt
  2. sie schreiben uns fälschlicherweise eine „Quaternität“ (des göttlichen Wesens plus die drei Personen) zu
  3. für uns liegt die Einheit im Wesen Gottes, die Dreiheitin den Personen
  4. die Schlussfolgerung ihres absurden und gottlosen Irrtums wäre, dass die Dreieinigkeit eine Zusammensetzung von einem Gott mit zwei erschaffenen Wesen wäre

Text

Der Irrtum unserer Gegner besteht darin, daß man sich in Gott drei Einzelwesen erträumt, die je einen Teil des (göttlichen) Wesens hätten. Aus der Schrift heraus aber lehren wir, daß Gott seinem Wesen nach einer ist und daß deshalb das Wesen des Sohnes und des Geistes ungezeugt ist. Freilich, sofern der Vater der Ordnung nach der Erste ist und seine Weisheit aus sich heraus zeugte, heißt er, wie wir oben schon sagten, mit Recht Anfang und Quelle der Gottheit. So ist Gott— ohne nähere Bestimmung — ungezeugt, und der Vater auch hinsichtlich seiner Person ungezeugt. In ihrer Torheit meinen sie aus unserem Satz die Annahme einer Vierheit folgern zu können, weil sie fälschlich und lästerlich uns das Gebild ihres Gehirns unterschieben, als ob wir meinten, die drei Personen gingen in der Weise einer Ableitung aus dem einen Wesen (das dann ein Viertes wäre!) hervor. Und dabei leuchtet doch aus unseren Schriften mit Deutlichkeit ein, daß wir die Personen nicht aus dem Wesen ableiten, sondern eine Unterscheidung setzen, da sie ja in dem Wesen beruhen. Wären die Personen vom Wesen geschieden, so wäre die gegnerische Meinung zu begreifen; aber dann handelte es sich um eine Dreieinig­keit von Göttern, nicht aber von Personen, die der eine Gott in sich um­faßt. So verschwindet auch ihre abgeschmackte Frage, ob denn das göttliche Wesen zur Bildung der Trinität mitwirke — als ob wir uns einbildeten, daß aus dem We­sen drei Götter kämen! Wenn sie sagen, dann sei das ja eine Dreieinigkeit ohne Gott, so stammt das aus der gleichen Unsinnigkeit; denn obwohl das göttliche Wesen nicht als Teil oder Glied mit zur Unterscheidung kommt, so sind doch die Personen weder ohne dies Wesen, noch außerhalb seiner: der Vater könnte nicht der Vater sein, wenn er nicht Gott wäre, und der Sohn ist nur dadurch der Sohn, daß er Gott ist. Die Gottheit schlechthin ist aus sich selber, und so bekennen wir, daß der Sohn als Gott, abgesehen von der Person, aus sich selber ist, daß er aber als Sohn vom Vater her ist. So hat sein Wesen keinen Anfang, aber seine Person hat ihren Anfang in Gott selber. So beziehen auch die rechtgläubigen Schriftsteller, die früher über die Dreieinigkeit gesprochen haben, diesen Begriff ausschließlich auf die Personen; denn es wäre widersinnig, grob und gottlos, das Wesen selbst zum Gegenstand einer Unterscheidung zu machen. Wer also meint, es wirkten die drei zusammen: das (göttliche) Wesen, der Sohn und der Geist, der macht offenkundig das göttliche Wesen des Sohnes und des Geistes selber zunichte! Andernfalls müßten die „Teile“ miteinander vermischt werden und zusammenfallen (also sozusagen alle im „Wesen“ aufgehen!) – aber damit wäre alle Unterscheidung zunichte! Wenn schließlich „Vater“ und „Gott“ gleichbedeutende Begriffe wären, der Vater also der Gottschöpfer (deificator) wäre, dann bliebe im Sohne nichts übrig als ein Schatten, und die ganze Dreieinigkeit wäre nichts anderes als die Vereinigung Gottes mit — zwei geschaffenen Dingen!

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This entry was posted on Samstag, Dezember 19th, 2009 at 01:00 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 13, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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