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Zusammenfassung
- Papst Gregor der Gross beschrieb die Bilder als „Bücher der Ungebildeten“
- die Propheten lehren, dass alles was wir von Bilder über Gott lernen können, nutzlos und falsch sei, weil es völlig gegen die Schrift ist
- wenn wir die Lehre der katholischen Kirche von den Bilder widerlegen, so berufen wir uns eigentlich nur auf die Lehre der Propheten des Alten Testaments
Text
Nun kenne ich sehr wohl die allgemein mehr als gebräuchliche Redeweise, die Bilder seien „der Laien Bücher“. Das hat Gregor (Papst Gregor I.) gesagt. Der Heilige Geist aber lehrt uns ganz etwas anderes, und wenn sich Gregor an diesem Stück in seiner Schule hätte unterrichten lassen, so hätte er diesen Ausspruch nie getan. Denn wenn Jeremia erklärt, ein Holz lehre nur unnütze Dinge (Jer. 10,3), wenn Habakuk das (Götzen-)Gebild einen Lügenlehrer nennt (Hab. 2,18), dann ist doch daraus ganz allgemein zu entnehmen, daß alles nichtig, ja lügenhaft ist, was der Mensch von den Bildern lernen könnte. Wenn nun jemand einwenden wollte, die Propheten träten doch gegen solche Leute auf, welche die Bilder zu gottlosem Aberglauben mißbrauchten, so gebe ich das zwar zu, aber ich füge hinzu, was jedermann einleuchtet, nämlich daß jene (die Propheten) gerade das voll und ganz verurteilen, was bei den Papisten geradezu als sicherer Grundsatz gilt, nämlich, daß die Bilder an die Stelle von Büchern treten könnten. Denn die Propheten setzen dem wahren Gott die Bilder entgegen, als Dinge, die in schroffem Gegensatz zu ihm stehen und nie mit ihm übereinkommen können! Dieser Gegensatz (zwischen Gott und den Bildern) findet sich an den oben angeführten Stellen: da es der eine und wahre Gott war, den die Juden verehrten, so war es verkehrt und falsch, sichtbare Gestalten zu bilden, die Gott darstellen sollten — und alle, die von da her Gotteserkenntnis erwarteten, ließen sich jämmerlich betrügen. Wäre die aus den Bildern gewonnene Gotteserkenntnis nicht trügerisch und verkehrt, dann würden sie die Propheten nicht so allgemein verdammen. Wenn wir also lehren, daß es Eitelkeit und Lüge ist, wenn der Mensch versucht, Gott in Bildern darzustellen, so geben wir bloß wörtlich wieder, was die Propheten ausgesagt haben!
Themen: Bilderverehrung, Katholizismus
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