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Zusammenfassung

  1. Die Bibel verwirft alle Gottesvorstellungen der Heiden
  2. Polytheisten (die an eine Vielzahl von Göttern glauben) haben das Bewusstsein, dass es EINEN Gott gibt, nicht vollständig verloren
    1. daher ist ihr Verharren in der Vielgötterei nur Beweis für ihre Eitelkeit und Satans Verblendung, und ist somit unentschuldbar
    2. alle, von den einfachsten Naturreligionen hin zum Gottesverständnis der grössten Philosophen, haben die Wahrheit Gottes verfälscht

Text

Hier wollen wir aber den Hauptinhalt der ganzen Lehre zusammenfassen. Zuerst möge deshalb der Leser erkennen, daß die Schrift, um uns zu dem wahren Gott zu leiten, alle Götter der Heiden ausdrücklich verwirft und ausschließt, weil fast zu allen Zeiten die wahre Religion verfälscht worden ist. Zwar war der Name des einen Gottes überall bekannt und gerühmt. Denn wenn die, welche einen ganzen Schwärm von Göttern verehrten, aus ursprünglichem natürlichem Empfinden her­aus redeten, so brauchten auch sie einfach den Namen „Gott“, als ob sie mit einem einzigen Gott zufrieden wären. Das hat Justin der Märtyrer fein bemerkt, der sein Buch „Von der Alleinherrschaft Gottes“ zu dem Zweck verfaßt hat, aus zahlreichen Zeugnissen zu erweisen, daß die Einheit Gottes allen Menschen ins Herz gegraben ist. Auch Tertullian zeigt das aus dem allgemeinen Sprachgebrauch. Aber da alle Menschen ohne Ausnahme in ihrer Eitelkeit zu falschen Erdichtungen sich verleiten ließen und auf solche Weise ihr Erkennen verfinsterten, so brachte alles das, was sie von Natur an Kunde von dem einzigen Gott besaßen, nur zuwege, daß sie un­entschuldbar waren. Denn auch die Weisesten unter ihnen verraten deutlich, wie eitel und töricht ihre Gedanken sind, wenn sie nach der Hilfe irgendeines Gottes ausschauen und dann ungewisse Götter anrufen. Auch haben sie sich verschiedenerlei Wesensformen (Naturen) Gottes erdacht, und wenn sie auch weniger abgeschmackt als das rohe Volk von Jupiter, Merkur, Venus, Minerva und den anderen Göttern redeten, so waren auch sie vor den Täuschungen des Satans keineswegs geschützt, und wir haben ja an anderer Stelle bereits gezeigt: was sich die Philosophen in ihrer Spitzfindigkeit auch für Ausflüchte ersonnen haben, so können sie doch den Vorwurf des Abfalls nicht von sich abwaschen, weil sie alle Gottes Wahrheit ver­derbt haben. Deshalb fordert Habakuk, nachdem er alle Götzen verdammt hat, auf, Gott in seinem Tempel zu suchen (Hab. 2,20), damit die Gläubigen keinen Gott annähmen als den, der sich in seinem Worte geoffenbart hat.

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This entry was posted on Freitag, November 6th, 2009 at 01:00 and is filed under Buch 1, Buch 1 Kapitel 10, Institutio. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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