1. Johannesbrief 2:18-19

   Publiziert von: Didier   in 1.Johannesbrief, Neues Testament

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18 Kinder, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehöret habt, daß der Widerchrist kommt, und nun sind viel Widerchristen worden; daher erkennen wir, daß die letzte Stunde ist.
19 Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wo sie von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben; aber auf daß sie offenbar würden, daß sie nicht alle von uns sind.

V.18 Es ist die letzte Stunde…

    1. Johannes will seine Leser ermutigen, denn es gab schon seit Beginn des Christentums Sekten und Irrlehren, die die Einigkeit des Glaubens zerrissen
    2. Mit der ‚letzten Stunde‘ ist gemeint, dass alles was kommen sollte bereits eingetroffen ist und nur die Ankunft Christi noch aussteht, darum müssen wir umso wachsamer sein
    3. Das Auftauchen von allerhand Irrlehren muss uns nicht erschrecken, sondern vielmehr wachsam werden lassen
    4. Wenn dies zur Zeit Johannes und noch mehr zu Calvins Zeit aktuell gewesen ist, was sollen wir dann heute erst sagen? Ist es nicht charakterisch für viele Gemeinden heute, dass sie in eine Art Dornröschen-Schlaf gefallen sind?
    5. Wenn die Bibel von der ‚letzten Stunde‘ redet, muss man dies im Hinblick auf die Ewigkeit des Reiches Gottes sehen, denn dort sind Tausend Jahre wie ein Augenblick
    6. Die ‚letzte Zeit‘ ist die Zeit, die uns zur Vollendung hin führt, Christi Wiederkunft

      … Wie ihr gehört habt, dass der Widerchrist kommt…

        1. Der Apostel redet über eine bekannte Tatsache unter den Urgemeinden
        2. Dass es eine zukünftige Zersplitterung der Gemeinden geben wird, war den Christen von Anfang an bewusst. Dies lehrten sie ebenso ihre Nachkommen, auf dass jene, wie auch sie selbst, sich davor in acht nehmen mögen
        3. Gott wollte, dass die Kirche nur dann auf diese Weise auf die Probe gestellt wird, wenn sie auf keine andere Art als mit Wissen und Willen täuschen lässt
        4. Betrachtet man die allgemeine Lage der Welt heutzutage, so muss man feststellen, dass die Täuschung nahezu perfekt ist
        5. Die Ironie der Geschichte ist, dass selbst in der röm.-kath. Kirche vom Antichristen die Rede ist, sie aber nicht merken, was eigentlich das Amt des Papstes (nicht die jeweilige Person) im Lichte der Bibel ist
        6. Das Gleiche wiederfährt den Juden, deren ‚Bild vom Messiahs‘ sie jedoch blind für Christus macht. Diese Blindheit ist so stark, dass selbst dann, wenn ihnen jemand vom Gesetz her oder sogar einer der Propheten Christus beweisen würde, sie ihn dennoch nicht erkennen würden
        7. Hier muss noch gesagt werden: Wenn sich jemand als Stellvertreter Gottes auf Erden bezeichnet, sich in Glaubensfragen für „unfehlbar“ hält und wenn er sich dazu noch von Millionen von Menschen bejubeln lässt, so betritt er ein unglaublich gefährliches Gebiet. Denn dieser Geist verkörpert den Antichristen („anti-“ im Sinn vom „anstatt“) weil er damit die Ehre, die nur Christus gehört, an sich reisst. Dies war bereits zur Zeit der Reformatoren der Fall und hat sich bis heute nicht geändert

          …So nun viel Widerchristen geworden…

            1. Es stimmt, dass es nicht nur eine Person als Antichristen geben wird. Darunter ist vielmehr eine zusammenhängende Philosophie oder ein ‚Geist‘ zu verstehen
            2. Wenn Paulus vom „kommenden Abfall“ schreibt (2. Thee 2:3), so handelt es sich um einen einheitlichen Leib und ein einziges Reich
              • Zuerst wird es einen universellen Abfall geben, dann wird sich der Antichrist als „Haupt“ des Abfalls hinstellen, welcher sich in den Tempel Gottes setzen und göttliche Ehre für sich in Anspruch nehmen wird
            3. Johannes wollte hiermit zeigen, wie sehr die aufkommenden Irrlehren diesen ‚Geist‘ bereits verkörpern
            4. Er wollte damit bewirken, dass die Gläubigen beginnen gegen diesen ‚Geist‘ eine Sensibilität entwickeln
            5. Betrachtet man die Kirchengeschichte, besonders die der letzten Jahrzehnte, so erkennt man eine stetig wachsende Verwirrung

              V.19 Sie sind von uns ausgegangen…

                1. Hier will er nun dem Vorwurf entgegnen, dass diese Irrlehren von der Gemeinde Gottes gezeugt wurden
                2. Umso verwirrender ist es, wenn jemand, der den „wahren Glauben“ hatte, sich später von ihm abwedet
                3. Johannes sagt aber klar, dass jene die solches tun, innerlich nie zur Gemeinde Gottes gehörten
                4. Es ist nicht die Schuld der Gemeinde, dass es so viele Heuchler gibt. Ganz im Gegenteil, es ist für sie eine Last, diese Heuchler zu ertragen
                5. Gewiss ist, früher oder später wird ihr wahres Wesen erkannt werden

                  Wo sie von uns gewesen wären…

                    1. Menschen, die dem Glauben den Rücken kehren ware niemals Glieder der Gemeinde Gottes
                    2. Paulus sagt auch (2. Tim. 2:19), dass das „Siegel Gottes“ mit welchem er die Seinen bewahrt fest ist
                    3. Nun ergibt sich folgende Schwierigkeit: Was ist mit jenen, die Christus einst ergriffen zu haben schienen und dann aber wieder abwendeten?
                    4. Calvin erklärt dies mit „drei Klassen von Christen“:
                      1. Solche die Frömmigkeit heucheln, während sie das schlechte Gewissen anklagt
                      2. Schlimmer sind solche die nicht nur andere, sondern auch sich selbst täuschen indem sie meinen, sie würden Christus wirklich verehren, doch ihr Herz ist fern von ihm
                      3. Solche die lebendige Wurzeln im Glauben haben und das Siegel der Gotteskindschaft fest in sich tragen
                    5. Wahren Christen ist es unmöglich abzufallen, denn Gott selbst hat sie versiegeln
                    6. Die Bibel gebraucht auch das ‚Bild des Samens‘, welcher fest in Gott verwurzelt ist
                    7. Die Bewahrung der Gläubigen ist einzig begründet in Gottes Beständigkeit dessen Erwählung fest ist
                    8. Johannes sagt daher: Wo Gottes Berufung wirksam ist, dort wird auch Bewahrung im Glauben sicher sein
                    9. Auf der anderen Seite, gibt es aber noch jene, welche abfallen. Sie haben die Erkenntnis Christi im besten Falle nur gestreift

                      Es sollte offenbar werden…

                        1. Die Gemeinde Gottes sollte sich nicht vor Prüfungen scheuen, denn sie darf sich durch nichts beirren lassen
                        2. Daher sollte es uns ein Gebetsanliegen sein, dass Gott die unechten Gläubigen aus der Kirche aussondert, weil sie die Gemeinde im besten Fall nur hemmen
                          This entry was posted on Montag, August 13th, 2007 at 19:41 and is filed under 1.Johannesbrief, Neues Testament. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

                          2 comments so far

                           1 

                          Ich schreibe ziemlich selten Kommentare in Blogs, aber da ich deinen Blog wirklich toll finde und ihn auch regelmaessig lese, wollte ich einfach mal ein Kommentar schreiben und sagen,dass dein Blog spitze ist

                          Februar 3rd, 2008 at 18:34
                           2 

                          Simonius, ich danke dir für deinen aufmunternden Kommentar. Es tut mir sehr leid, dass ich dir erst zuschreibe, fast ein Jahr später. Ich habe meine Webseite während einem Jahr vernachlässigt. Wenn man viel zu tun hat, lässt man gewisse Sachen fallen. Ich habe es aber bereut, meine Webseite nicht weiterzumachen. Dieses Jahr ist Calvins 500 Geburtstag. Ziel dieses Jahres ist, die Webseite zu perfektionieren und alle Kommentare Calvins zu veröffentlichen.
                          Grüsse und nochmals Danke für deine Aufmunterung.

                          Januar 3rd, 2009 at 12:23

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